Rabea: Heute gastiert meine liebe Probenäherin Katharina alias Maushoch2 bei mir auf dem Blog. Sie hat seit letztem Herbst einen eigenen wunderschön gestalteten Blog Auf Instagram ist sie unter dem Namen @maus_hoch2 bekannt. Freut euch auf das Behind the scenes und erfahrt so ganz nebenbei, wie ihr den Rock Ada mit zwei unauffälligen Taschen pimpen könnt. Liebe Katharina, the Stage is yours:
Hallo, ich heiße Katharina, bin Mama vom Zwillingen und in meiner Freizeit absolut nähbegeistert. Nebenbei habe ich angefangen, einen Blog zu schreiben. Als Rabea mir einen Gastbeitrag auf ihrem Blog angeboten hat, habe ich mich wahnsinnig gefreut und sofort zugesagt. Und so darf ich euch heute ein bisschen was über ihr aktuelles Schnittmuster, Rock Ada, und wie ich beim Nähen vorgegangen bin, erzählen.
Ich durfte bereits im Oktober 2020 für Rabea den Pullover Bettina probenähen. Es war mein erstes Probenähen überhaupt und entsprechend aufgeregt war ich im Vorfeld. Was wird mich erwarten? Kann ich das überhaupt? Die „Sorgen“ waren unbegründet, es hat so viel Spaß gemacht. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass mich Rabea direkt zum Probenähen ihres neuen Schnittmusters – dem Rock Ada – eingeladen hat.

Schon bei den ersten Informationen rund um den Schnitt wusste ich, dass ich auf jeden Fall eine Version aus Cord nähen wollte. Nach fast drei Jahrzehnten „Cord-Abstinenz“ habe ich dieses Jahr ein echtes Faible für diesen Stoff entwickelt. Sowohl die Farbauswahl der Stoffe als auch die Schnitte sind aber auch nicht mehr mit den Modellen aus meiner Kindheit zu vergleichen.
Was ist das Besondere an Rock Ada?
Rock Ada ist ein schlichter, aber stilvoller Rock. Je nach Stoffwahl wirkt er mal eleganter, mal sportlicher. Aber man ist wirklich für fast jede Gelegenheit gut angezogen. Ich persönlich mag es sehr gerne légère und sportlich – wer verübelt es mir, da ich täglich zwei Kleinkindern hinterher renne. Aber aus einem schönen Bouclé kann ich mir den Rock auch für festlichere Angelegenheiten gut vorstellen.
Ein besonderer Augenmerk liegt bei dem Rock auf dem nahtverdeckte Reißverschluss. Das ist sicherlich für den ein oder anderen eine kleine Herausforderung. Aber wenn man etwas Geduld und Zeit mitbringt, ist das von Jedermann/frau zu schaffen. Schließlich wächst man doch an neuen Herausforderungen, oder?

Taschen oder keine Taschen, das ist hier die Frage
Das Schnittmuster kommt von Haus aus ohne Taschen daher. Wer meinem Profil auf Instagram – und gegebenenfalls auch meinem Blog – folgt, weiß vielleicht schon, dass ich ein kleines Taschenfaible habe. Woher das kommt? Keine Ahnung. Ich muss einfach immer irgendwo meine Hände „verstecken“ können.
Durch den seitlichen Reißverschluss sind Eingrifftaschen nicht möglich. Aufgesetzte Taschen wollte ich aber auch nicht, da ich finde, dass das zu dem Look des Rockes nicht passt. Die zündende Idee hat mir dann der Hosenschnitt Persephone Pants von Anna Allan gebracht, die ich zu der Zeit auch genäht habe. Dort sind in der Front – fast unsichtbar – zwei Eingrifftaschen „versteckt“. Diese Idee habe ich für den Rock Ada übernommen und auf dem Vorderteil an der Naht zwischen der Passe und dem Rockteil die Taschen geplant.
Wie bin ich dabei vorgegangen?
Zunächst habe ich mir erst einmal das Schnittteil für den vorderen Rock angehalten und ausprobiert, wo für mich die Taschen am bequemsten sitzen würden. Bei mir war das jeweils ca. 6,5 cm rechts und links vom Stoffbruch der Fall. Das ist aber kein fixes Maß und kann jeder für sich selber entscheiden. Als nächstes habe ich mir die Taschenbeutel „konstruiert“ – auch hier sind Breite und Höhe ganz persönliche Geschmacksache. Für die obere Kante des Taschenbeutels habe ich entsprechend die Schnittlinie der oberen Rockkante übernommen – an der Stelle, wo die Tasche später sitzen soll. So ist gewährleistet, dass der Tascheneingriff praktisch unsichtbar „in“ der Naht verschwindet.
Mein Papierschnittmuster sieht hier etwas anders aus, als die aktuell erhältliche Version. Also wundert euch nicht, falls auf eurem Schnitt die Nahtzugabe nicht eingezeichnet ist. Sie beträgt auch bei euch 1cm und kann ganz leicht selber eingezeichnet werden.
Ich habe rund um den Taschenbeutel 1 cm Nahtzugabe hinzugefügt und mir an der oberen Kante den Beginn und das Ende der späteren Naht mit Punkten markiert. Die Punkte kann man entweder mit einem dafür geeigneten Stift auf den Stoff übertragen oder wie ich mit einem Faden markieren.
Insgesamt benötigt ihr den Taschenbeutel viermal zugeschnitten. Mir persönlich gefällt es hierbei übrigens den Taschenbeutel aus einem durchaus kontrastreichen ggf. gemusterten Stoff zu nähen. Es ist ein kleiner Farbklecks, der sich aber einfach nicht aufdrängt.
Ich habe je einen Taschenbeutel rechts auf rechts auf das Vorderteil gelegt und zwischen den vorher markierten Punkten mit 1 cm Nahtzugabe angenäht.

Anschließend die Nahtzugabe von Rock und Tasche in Höhe der Punkte bis kurz vor der Naht einschneiden, aber bitte nicht die Naht durchschneiden!

Jetzt die Nahtzugabe nach oben bügeln und durch alle drei Schichten (Nahtzugabe Rock, Tasche sowie Taschenbeutel) 2 – 3 mm neben der Naht feststeppen – eine so genannte Untersteppnaht.

Den Taschenbeutel anschließend auf die linke Rockseite legen und erneut zwischen den Markierung klappkantig absteppen – wahlweise mit Kontrastgarn.


Hier oben auf dem Bild könnt ihr auch sehen, wie wichtig es ist bei den oben beschriebenen Einschnitten sauber zu arbeiten. Wenn ihr nämlich exakt zwischen den Markierungen genäht und und bis kurz vor die Naht eingeschnitten habt, lässt sich die seitliche Nahtzugabe des Taschenbeutels jetzt wunderbar faltenfrei hochklappen.

Jetzt können die Taschenbeutel und ihre jeweiligen Gegenstücke (hinterer Taschenbeutel) an den Seiten – sowie Unterkanten – zusammengenäht werden. Die Taschen sind somit eingefügt und die vordere, äußere Passe kann an das Rockvorderteil genäht werden.



Ab jetzt wird der Rock wie in der Anleitung beschrieben fertig genäht.
Ich hoffe, euch gefällt mein kleiner Patternhack und ihr probiert es einmal aus.
Weitere tolle Näh-Inspirationen findet ihr bei mir auf Instagram unter maus_hoch2 oder auf meinem Blog maushoch2. Über einen Besuch auf meiner Seiten würde ich mich freuen. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei Rabea für Ihr Vertrauen in mich – sowohl beim Probenähen als auch für den Blogbeitrag – bedanken.
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