Rabea: Wer kennt das nicht? Man entdeckt ein hübsches Schnittmuster und man ist so versucht es sich zu kaufen. In genau diesem Moment sollte man sich fragen: kann ich diesen Schnitt überhaupt tragen? Steht er mir? Passt er zu meiner Figur? …nicht, dass sich aus dem selbstgenähten Teil eine Schrankleiche entwickelt!! Das wäre wirklich ärgerlich! …um genau diesen Entäuschungsmoment zu vermeiden, habe ich dir heute Kerstin Seher von Gutausseher eingeladen. Als ausgebildete Farb-, Stil- und Modeberaterin nimmt sie uns mit auf die Reise durch die Figurtypen. Ich freue mich sehr, dass sie meiner Einladung gefolgt ist. Also Bühne frei, liebe Kerstin, the stage is yours!
Ich freue mich sehr, dass ich von Rabea gefragt wurde, ob ich einen Gastbeitrag auf ihrem Blog schreiben möchte. Das mache ich natürlich sehr gern, denn bei mir dreht sich alles um Mode, Farbe und Stil und so schauen wir uns doch gleich mal eine Expertenmeinung an:
Guido Maria Kretschmer behauptet, dass ein Bleistiftrock zu den 5 unentbehrlichen Kleidungsstücken zählt, die in den Kleiderschrank einer jeden Frau gehört. Dann werden wir doch mal ergründen, ob es wirklich der richtige Schnitt für jede Frau ist und somit kommen wir nicht umhin, die verschiedenen Figur-Typen zu betrachten. Hast Du schon einmal davon gehört, dass man jede Figur einem bestimmten Buchstaben zuordnen kann? Nein? Dann lies weiter, hier kommen die Wichtigsten!
Generell unterscheidet man die Figur-Typen nach dem Verhältnis, also den Proportionen zwischen Schulter, Taille und Hüfte und man hat hierfür eine Einteilung nach Buchstaben vorgenommen. Ich werde Dir die jeweiligen Formen kurz erläutern und möchte Dir ein Gefühl dafür vermitteln, wie Du durch passende Schnitte und gekonnt gewählte Stilmittel Deine Figur und vor allem Deine Vorzüge in Szene setzen und Proportionen optimal ausgleichen kannst, sodass Du Dich auf Deine Stärken konzentrieren kannst und es Dir gelingt, kleine Problemzonen zu verstecken. Frauen neigen nämlich meist dazu, sich auf ihre Makel und selbsternannten Problemzonen zu reduzieren, aber, jede Frau ist schön und ich möchte Dich in diesem Gefühl gern bestärken.
Bei der Einteilung in Figur-Typen möchte ich Dich aber keinesfalls in irgendwelche Schablonen pressen und vorschreiben, was Du, oder was Du in Zukunft nicht mehr tragen sollst, denn Mode und in diesem Fall gerade auch selbstgenähte sollte in erster Linie Spaß machen, Deine Persönlichkeit unterstreichen und Dir das Gefühl geben, dass Du Dich in Deiner Hülle rundum wohlfühlst.
Der H-Typ

Die Frau dieses Figur-Typs hat kaum sichtbare Kurven, bei ihr wirken Schultern, Taille und Hüfte gleich breit. Meist ist sie sportlich, hat lange Beine, schlanke Arme und wirkt auf den ersten Blick nicht sehr weiblich. Ganz oft „erwischt“ man diese Frauen im Einheitslook von Jeans und Pullover oder T-Shirt. Dabei kann gerade der passende Rock dabei helfen, die Weiblichkeit ihrer Figur und ihre Persönlichkeit in den Fokus zu rücken: Ein schwingender A-Linien-Rock ist für sie perfekt, er wirkt wie ein Weichzeichner für diese Figur und lässt sie weiblicher erscheinen. Ein Tulpenrock bspw. würde ihr plötzlich eine Hüfte zaubern. Das Spiel mit Gürteln und tollen Schnallen bringt hier einen optimalen Ausgleich, denn die Taille wirkt schmaler, betont durch einen Gürtel. Aber auch der Bleistiftrock steht ihr gut, dieser sollte aber nicht zu lang sein, sonst wirkt sie wieder zu gerade und lang, sie benötigt keine optische Streckung. Die H-Frau kann gut Materialien tragen, die bei anderen Figurtypen auftragen würden wie Tweed, Cord, Samt oder Bouclé.
Der A-Typ

Hast Du vielleicht eine Figur, die dem Buchstaben A gleicht? Dann hast Du eine sehr weibliche Figur, die dadurch hervorsticht, dass Du am Oberkörper zierlich und schmal bist, eine schöne schmale Taille besitzt und dann nach unten etwas ausladender wirst. Deine Hüften und Oberschenkel sind rundlich, du hast einen wohlgeformten Po und somit wirkt diese Partie breiter als Deine Schulterpartie.
Es mag sein, dass Du diese Merkmals Deiner Figur nicht besonders magst… ich kenne das, denn ich gehöre genau in diese Kategorie. Aber hey, zwei der beweglichsten und berühmtesten Frauen, Beyonce und J.Lo haben diese Figur weltberühmt gemacht. Ein A-Linien-Rock lässt den Oberschenkeln und dem Po durch die ausgestellte Form „etwas Luft“, er wäre optimal. Finger weg von Ballon- und Tulpenröcken, denn wir wollen uns ja nicht breiter machen, als wir sind, oder? Tabu sind ebenfalls Falten- und Plisseeröcke. Ein Wickelrock, der asymmetrisch zuläuft, den Blick durch einen Knoten oder Schnalle hoch in die schmale Taille zieht, ein breiter Gürtel um diese zu betonen, das sind die richtigen Optionen für diese Figur, und, ja, auch ein gut geschnittener, überknielanger Bleistiftrock streckt die Silhouette. Dunkle Farben und fließende Stoffe machen schlanker, wilde Muster, zu helle Farben würden den Blick hingegen genau auf unsere kleine Problemzone lenken. Ein langer Rock, oben schmal unten etwas ausgestellt, tut auch viel für diesen, meinen Figurtyp, seht selbst.
Der X-Typ

Bist Du ein X? Glückwunsch, damit kommst Du ganz nah an den sogenannten Sanduhr-Typ, dieser gilt bereits seit den 50-er Jahren als die weibliche Idealfigur. Kein anderer Typ kommt mit so ausgewogenen Proportionen zwischen Ober- und Unterkörper daher und trotzdem denken genau diese Frauen immer, sie hätten zu viel Speck auf den Hüften und müssten dagegen anhungern.
Dabei ist sie aber dieser „die kann alles tragen Typ“, den wohl fast alle Frauen irgendwie beneiden. Auch hier ist es wieder der Wickelrock und der Pencilskirt der ihr besonders gut steht. Am besten in der Variante „high waist“ um die schmale Taille zur Schau zu stellen.
Im Grunde trägt sie die gleichen Röcke wie der A-Typ, wobei sie aber nicht durch extra Hingucker an den Oberteilen versuchen muss, die Proportionen oben auszugleichen (das hatte ich beim A-Typ vergessen, zu erwähnen, der A-Typ kann durch auffällige Oberteile ausgleichen). Auch hier gilt; keine Glockenröcke, Ballon oder Tulpe sind ebenfalls tabu. Alles was weich fließt und umschmeichelt, ist perfekt. Die Rocklänge ist ebenfalls von Bedeutung, denn sie sollte so gewählt sein, dass sie die Beine streckt und die gesamte Silhouette schmaler macht.
Muster können, müssen aber nicht. Große Blumen, Querstreifen Camouflage oder aufgesetzte Taschen bspw. auf Jeansröcken leiten das Auge des Betrachters auf die breiten Hüften und Oberschenkel. Auch hier wieder Ausgleich schaffen, sodass Oberteil und Unterteil im harmonischen Verhältnis steht. Die Taille bitte unbedingt betonen, denn sie sollte der Hingucker beim X sein. Alles was vertikal verläuft, also Reißverschlüsse, Biesen, Rockschlitze, vertikale Knopfleisten sind perfekt (gilt übrigens auch wieder für den A-Typ), denn sie leiten den Blick abwärts und strecken.
Der V-Typ

Beine bis zum Himmel und ein breites Kreuz? Deine Hüften sind schmal, die Oberweite ist nicht sehr üppig und Du wirkst etwas maskulin? Dann bist Du ein V. Endlich kommt hier der Tulpenrock, der Plissee- und Ballonrock hier unangefochten zum Einsatz. Spiele mit diesen femininen Formen, um Deiner Figur mehr Ausdruck, Schwung und das gewisse Etwas zu geben.

Das Spiel mit Mustern, Drucken und diversen Hinguckern ist hier absolut gewünscht. Auch Materialien die gröber von der Struktur sind wie Bouclé, Cord, Jeans, aber auch ein Strickkleid mit Rollkragen wäre optimal. Vorsicht bei Röcken aus steifen Materialien wir Organza oder Brokat, sie lassen Dich schnell kantig darin aussehen, der gewollte Effekt kehrt sich dann ins Gegenteil. Kurze, ausgestellte Shorts, im Winter mit einer dicken, vielleicht auch gemusterten Strumpfhose kombiniert, lenken den Blick auf die Beine und stellen optimale Proportionen zwischen den kräftigen Schultern und den schmalen Hüften/Beinen her. Bei dieser Figur können gern die Unterteile hell und die Oberteile dunkel sein, (dem Figur-Typ mit kräftigen Hüften steht diese Farb-Kombination nur andersherum). Den schmalen Bleistiftrock würde ich an ihr nicht so gern sehen, denn, er macht schon sehr schmal und würde die schmalen Beine und Hüften zu sehr in den Vordergrund stellen.
Der O-Typ

Man bezeichnet Dich manchmal liebevoll als Äpfelchen…rund, gesund und etwas „moppelig“ ist Deine Figur zu beschreiben. Meist sind die Schultern etwas schmaler als die Hüften und Beine, aber Dein Rumpf ist etwas fülliger. Was besticht, ist meistens ein schönes Dekolleté und feste, wohlgeformte Beine mit schönen Waden und schlanken Fesseln…also betone Deine Vorzüge, um den Blick vom Bäuchlein abzulenken. Röcke die am Knie (nicht unterm Knie enden, sind für Dich optimal. Knie, Wade, Fesseln und Beine, die in schmalen hohen Schuhen stecken, strecken optisch Deine Silhouette. Aber auch ein gerade geschnittener langer Rock tut was für Deine Proportionen.
Ein schmaler Rock mit A-förmigem Oberteil getragen,zaubert hier stimmige Proportionen. Faltenröcke, Plisseeröcke überlassen wir bitte den V-Mädels. Wenn Du Röcke trägst, dann bitte ohne auffällige Gürtel, Schnallen, aufgesetzte Taschen, all dies würde den Blick auf die Körpermitte lenken. Auch hier spielt die Stoffauswahl wieder eine große Rolle. Deine tollen, schlanken Beine sehen am besten aus in edlen, seidigen, weichen Materialien. Ein leicht schwingender A-Linienrock ist auch hier die perfekte Wahl, aber er muss am Knie enden und in der Taille nicht zu tief geschnitten sein. Auch hier können die Unterteile hell und freundlich sein und die Teile, die die Körpermitte umspielen dunkler und ruhig. Pencilskirt- no way…lieber nicht, hier gibt es bessere Alternativen.
So, dann können wir abschließend sagen, dass Guido Maria nur bedingt Recht hat, denn jede Frau findet, abgestimmt auf die Stärken ihrer Figur, Ihr Lieblingsmodell, das sie im Idealfall auch noch selbst nähen kann…also, ran an die Schnittmuster und die Maschinen!
So, das war ein erster Überblick, aber, jede Frau und jede Figur ist individuell und sollte individuelle Aufmerksamkeit erhalten. Wenn Du Dich intensiver mit Deinem äußeren Erscheinungsbild befassen möchtest, erfahren möchtest, wie Du Deine Stärken betonst und kleine Problemzonen kaschierst, dann buche gern einen Beratungstermin bei mir.
Du findest bei mir Deine Wohlfühlfarben, erfährst, in welcher Farbpalette Du Dich zu Hause fühlen kannst und baust durch gezielte Beratung Dein sicheres Selbstwertgefühl auf, das Dich in Deinem Job und Privatleben begleiten und stärken wird. Optimal abgestimmt auf Deinen Typ kannst Du auch gleich die wunderschöne skandinavische Mode des dänischen Labels FRIENDTEX bei mir shoppen.
Ich freu mich auf Dich und vielleicht auf ein nächstes Thema hier auf Pretty Pattern.
Bis bald, Deine GutausSeher-in
Kerstin
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